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Der Hafen in Greetsiel

Im Hafen von Greetsiel ist die größte Kutterflotte Ostfrieslands beheimatet. An die 30 Kutter haben hier bisweilen festgemacht. Muschelfänger, Ausflugsdampfer, holländische Tjalken und ein Segelboothafen runden das Bild ab. Der Hafen selber ist gezeitenunabhängig. Durch eine Schleuse an der Leyhörn, die Anfang der 90-ziger Jahre fertiggestellt wurde, haben Ebbe und Flut ihren Einfluß verloren.

Sieltor von 1798 in Greetsiel

In der Vergangenheit nutzten Schiffe, die aus dem Binnenland kamen, den Sieldurchlaß, um von hier ins offene Meer zu gelangen. Von Greetsiel aus herrschte ein reger Betrieb zu den Inseln.

Eheleite Tobias Wilhelm Damm Elke Ubben

Direkt am Hafen stehen in der Sielstraße die ältesten Bürgerhäuser des Ortes. Diese Häuser stammen zum Teil noch aus dem 18. Jahrhundert. Auf den Giebelfronten befinden sich Wappen, die Auskunft über ihr Entstehungsdatum und ihre frühen Besitzer geben.
Da ist zum Beispiel das Haus der Eheleute Tobias Wilhelm Damme und Elke Ubben aus dem Jahr 1741 oder das Wohnhaus mit der Aufschrift "IN DOMINO CONFIDO" ("Ich vertraue auf Gott"), dessen Giebelstein die Fantasie der Dorfchronisten anregt.

IN DOMINO CONFIDO - Freimaurerzeichen

Aus der Zeit der cirksenaschen Burg, die 1777 unter der Verwaltung der Preußen abgebrochen wurde, gibt es kaum Erinnerungen aus Stein. Nachdem Ostfriesland an die Preußen gefallen war, änderte sich das Dorfbild erheblich. Unter preußischer Verwaltung wurde 1798 das Siel in der Ortsmitte erbaut, worauf der Adler über dem Sieltor hinweist.
Im 19. und 20. Jahrhundert entwickelte sich der Hafen immer mehr vom Handels- zum Fischereihafen.

Fanggebiet vor und nach dem ersten Weltkrieg war die Leybucht, die damals noch nicht eingedeicht war. Während früher die Fische dort in Stellnetzen (Reusen) und mit Segelbooten gefangen wurden, fahren heute moderne Kutter bis nach Schleswig-Holstein und fischen vor Sylt und Amrum. Oftmals bleiben die Fischer tagelang auf See. Manchmal wird bis in den Dezember hinein gefischt, solange es das Wetter zuläßt.

Luftbild von Greetsiel

Zwei Sportbootvereine haben in Greetsiel Ihre Anlegestellen. Einmal der Yachtclub Greetsiel und dann der Leybucht-Sportboot e.V..
Der Hafenservice von Greetsiel ist zu erreichen unter: Sascha de Vries, Mobil 0 176 - 70 22 93 48.

Yachtclub Greetsiel

Yachtclub Greetsiel e.V.

Der Yachtclub Greetsiel wurde im Jahre 1971 gegründet und feierte 1996 sein 25-jähriges Bestehen. Er verfügt über ein schwimmendes Clubheim und eine moderne Steganlage. Dadurch bietet der Hafen Greetsiel auch Gästen die Möglichkeit, hier vor Anker zu gehen.

Im Clubheim befinden sich die sanitären Anlagen, Toiletten und Duschen, für die Mannschaften der Schiffe, die im Hafen von Greetsiel anlegen.


Sperrwerk Leysiel

Wie bereits oben erwähnt, haben Ebbe und Flut durch den Bau einer Schleuse ihren Einfluss auf den Hafen in Greetsiel verloren. Seit 1991 bildet das Sperrwerk Leysiel mit Siel und Schleuse das Abschlussbauwerk der Deichnase "Leyhörn", dem Kernstück der Küstenschutzmaßnahme Leybucht. Die Schleusenanlage sorgt dafür, dass die im Greetsieler Hafen liegende Fischerei- und Sportbootflotte über die Schifffahrtsrinne und das Speicherbecken unabhängig von Ebbe und Flut die Nordsee erreichen können.

Sperrwerk Leysiel

Das 30 Meter breite Siel unterstützt die Entwässerungsfunktion der Anlagen in Greetsiel und Leybuchtsiel. Der Binnendeichs gelegene 200 Hektar große Speichersee dient sowohl der Aufnahme des durch die Siele abfließenden Wassers als auch als Stauraum, wenn im Falle mehrtägiger Sturmfluten das Binnenwasser über Schöpfwerke hineingepumpt wird.


Übersicht Sperrwerk Leysiel

Jahresbetriebszeiten für die Schleuse Leysiel

Zeitraum: 15.03. - 31.10.: Montag - Sonntag: 4 Stunden vor bis 3 Stunden nach Hochwasser,
Sa. u. Fr. bis 22.00 Uhr, Sa./ So. nicht vor 5.00 Uhr
Zeitraum: 01.11. - 14.12.: Montag - Freitrag: 4 Stunden vor bis 3 Stunden nach Hochwasser,
Samstag, Sonn-/ Feiertage: nach telefon. Vereinbarung und Sonntagabends 4 Stunden vor bis 3 Stunden nach Hochwasser
Zeitraum: 15.12. - 14.03.: Montag - Freitrag: 7.30 - 16.00 Uhr, Samstag, Sonn-/ Feiertage nach telefon. Vereinbarung

Die Schleusenzeiten richten sich nach der Tide Norderney. Auskunft während der betriebszeiten unter Telefon: 0 49 26 - 20 00.
Darüber hinaus ist die Schleuse über UKW-Funk, Kanal 17 zu erreichen.



Quelle und Karte: Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)
Internet: www.nlwkn.de
Luftbild: Modern Optic, Heiner Unkel